20.05.12
22.05.12
20.05.12 <21.05.12> 22.05.12
21.05.12 - Post, TX > Amarillo, TX (275 Meilen)

Ziel war heute NO-Neumexiko, wo laut Vorhersage am späten Nachmittag verbreitet Gewitter entstehen sollten. Diese sollten dann südöstlich ziehen und uns so entgegenkommen.

Auf der Fahrt waren verbreitet überschwemmte Felder zu sehen. Am Morgen war ein Regengebiet durchgezogen und hatte alles ordentlich gewässert. Dies dürfte den späteren Gewittern nicht schaden...

So gegen 14:00 haben wir in Vega, TX die Lage geprüft und entschieden, dort zu verharren. Einen wirklich sicheren Grund gab es nicht, eher eine Art Vermutung und Pokerspiel: Auf dem Sat-Bild war eine Boundary mit einem Knick genau an unsere Position zu erkennen, einige HRRR-Läufe hatten eine den anderen Gewittern vorlaufende Zelle drin und vor allem sahen die Quellungen nach "wir wollen" aus.


Auch sah die Scherung vielversprechend aus:

Cumulus elephantus:

Dann wurden die Quellwolken weniger, die verbleibenden aber größer. Würde es auslösen, bevor der Cirrenschirm der nordwestlichen Gewitter hier den "Sack zu macht"?

Und tatsächlich. Nach 4 Stunden warten und einen Sonnenbrand mehr, entstand genau an dem Boundary-Knick aus dem Satbild ein Gewitterpärchen: Ein Leftmover und ein Rightmover. Hier der nordwestlich ziehende Leftmover mit Rightmover im Hintergrund.

Aber zum "Righty": Dieser blieb praktisch stationär mit kaum nennenswerter Verlagerung. So konnten wir uns genau vor das Zentrum der neu entstandenen Superzelle setzen. Mit jedem Kilometer baute sich die Zelle mehr auf und wir kamen in bessere Sicht:


Und dann dieser Anblick:

Vor allem recht stressfrei, da das Ding sich durch die herrschende Windscherung nahezu stationär eingerollt hatte.

Zeitraffer der rotierenden Wolkenmasse:

Bis dato war kein rückseitiger Abwind zu erkennen. Aber das änderte sich in nicht mal einer Minute. Der RFD ist in Form eines kräftigen Downburst regelrecht aus "der Wolke gefallen".


Der Inflowbereich wurde nun enger, und Fractus wurden vom Boden hochgezogen. Dazu kam noch ein zweiter, weit heftigerer vorderseitiger Downburst, der im Einströmbereich so einige Verwirbelungen erzeugt hat:


Hier der Zeitraffer dazu, dies wurde als Tornado berichtet. Ob oder ob nicht, es war bestimmt nicht angenehm da drunter.

Mit zunehmender Dunkelheit sind die Bilder nun mehr von Blitzen erhellt. Neben den tollen Gesamtstrukturen hat die Zelle immer wieder versucht kleine Rotationszentren bis zum Boden abzusenken:




Hier noch ein paar der Erdblitze, die der Geräuschkulisse eines Truppenübungsplatzes nahe kamen.

Stand: 07.09.25  ○   Besucher: 111866  ○   Impressum