USA 2013
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17.05.13
19.05.13
18.05.13 - Vernon, TX > Dodge City, KS (405 Meilen)

Unser kürzlich erworbener Cowboy - Wetterstein hat uns erneut Glück gebracht. Er war heut nämlich mehrfach verschwunden...




Es waren weiträumige Unwetter von Texas bis Nebraska vorausgesagt. Unser angepeiltes Ziel lag etwa bei Dodge City, wo eine Dryline-Einbuchtung erhöhte Konvergenz und Windscherung in Bodennähe bewirken sollte. Also eigentlich das gleiche Spiel wie gestern.

Auch das HRRR-Model schien das in etwa so zu berechnen, also los.

Auf dem Weg durchs gebirgige ;-) Oklahoma...

...haben wir erst mal eine "Schildi" von der Straße geräumt, damit zumindest diese eine mal nicht platt gemacht wird.

Es ist schon Wahnsinn, was für Tiermassen in den Plains überfahren am Straßenrand liegen. Der Hit ist aber deren Gestank. Nur durch alleiniges Vorbeifahren an den Kadavern und trotz Innenraumfilter hat man im Auto jedes Mal ein paar Minuten Fuchsbaugeruch.

Auf der Fahrt nach Norden hochbasige Konvektion, die teils böige Winde verursachte.

Aber auch so war es schon recht windig, teils war die Sicht durch Staub von den Feldern recht milchig:

Im Zielgebiet angekommen, konnte man auf dem Radar die vorausgesagte Einbuchtung erahnen (mittels lila Linien markiert). Also haben wir uns da positioniert.

Nach und nach hat es von Nebraska bis Texas ausgelöst. Und auch hier hat es von diesem Schnittpunkt der beiden Linien immer neue Gewitteransätze gestartet.

Es dauerte nicht allzu lang, dann waren aus den überschaubaren Quellungen dunkle Wolkentürme inkl. rotierenden Aufwinden geworden:

Bald auch mit dichterem Niederschlag:

Am Rand der Basis tanzten allerlei Funnel - ein gutes Vorzeichen?

Aber auch diese Zelle ging kaputt. Eine neue Meso (wieder von der Dryline-Ausbuchtung getriggert) regnete die alte Aufwindbasis zu und schob sich dafür ins Blickfeld:

Diese sah um einiges dynamischer aus und zeigte sich bald so:

Man erkennt, wie der rückseitige Abwind (RFD) sich von links nach rechts in die Aufwindbasis einschneidet. Damit wird die Rotation der ganzen Zelle auf den hinteren Teil des Aufwinds konzentriert und...

...ein Tornado kann entstehen. In diesem Fall sogar ein recht kräftiger.


Hier Radarbild und unsere Position dazu:

Ein paar Kilometer Querfeldein dann ein 2. Tornado...

... der sich nach einigen Minuten Lebenszeit innerhalb Sekunden auflöste:

Wir haben dann gestoppt und die explosionsartigen Quellungen bestaunt.

Während dem Versuch, Blitze zu fotografieren, erschien dann ein 3. Tornado:




Bis 10 Minuten nach visuellen Auflösen des 3. Tornados erschien immer mal wieder ein Beweis, dass der Vortex noch da war!!! Gefährlich... man beachte die Aufwirbelungen am Boden.

Auf dem Weg ins Motel hat die Sonne nochmal alles fotogen ausgeleuchtet - wie nah hier doch Zerstörungskraft und Reizvolles zusammen liegen...


Beim Rückweg mussten wir durch ein paar unheimliche Dreckverwehungen, welche wohl von den Abwinden der abziehenden Gewitter herrühren.

Ein unglaublicher Tag - verrücktes Wetter gibt es hier...