USA 2013
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Stormchase USA 2013 - Technikecke

Für Neugierige oder als Anregung für die, die sich selbst mal versuchen wollen, nachfolgend ein paar Worte zur Ausrüstung. Zusätzlich zu den reinen Gerätebeschreibung sind die Erfahrungswerte der letzten Jahre eingearbeitet.

Internetzugang

Das 2012er Fazit beim mobilen Internetzugang war eher mittelmäßig. Erstens hatten wir zwei defekte USB-Modems, die uns zusätzlichen Aufwand gekostet haben. Zweitens konnten wir trotz gutem Signal oft keine Verbindung aufbauen. Weiterhin hat sich der Dovado WLAN-Router mit den Modems nicht vertragen - ob das generell so war oder weil die Teile defekt waren, wissen wir bis heute nicht. Positiv war, das komischerweise immer dann, wenn es ernst wurde, die Verbindung da war. Insgesamt war es also noch ok, aber deutlich ausbaufähig.

Zumindest kommt 2013 wieder der Cyfre CA-918 Verstärker zum Einsatz, um in den endlosen Weiten der Great Plains Empfang zu haben. Ohne Verstärker hat man in dünn besiedelten Gebieten keine Chance auf Signal.

Der Dovado WLAN Router kommt wieder mit, vielleicht haben wir diesmal ein funktionierendes Modem...

Nach einigem hin und her kommt als UMTS-Modem doch wieder ein Leihgerät von daypasswireless.com im Einsatz. Wenn sich das Gerät die ersten Tage als ungeeignet erweist, disponieren wir nochmal kurzfristig um.

Sonstige Gerätschaften

Für die Navigation kommt ein TomTom-910 mit USA-Karten zum Einsatz. Das Navi ist einfach ein super durchdachtes Gerät und überzeugt nun im 7ten Jahr.

Zur Fernbedienung: Dazu wird oft nur abgewinkt "brauch ich nicht". Das Ding ist aber Gold wert, vor allem, wenn man wie bei uns, die Route häufig ändern muss. Ohne Fernbedienung und auf holpriger Straße ist das ja schon Artistik mit Gefährdung für den Straßenverkehr. Mit der Fernbedienung kann man nach etwas Eingewöhnung die meisten Befehle ohne Sichtkontakt eingeben! Die Fernbedienung läuft übrigens über Funk, kann also selbst aus der Jackentasche bedient werden, wenn es mal kalt ist. ;-)

Ein zweiter GPS-Empfänger Bluemax GPS-4044 dient zur GPS-Positionsaufnahme für den Laptop. Das kabellose Gerät war 2012 das erste Mal im Einsatz und hat getan, was es sollte. Der Akku kann einfach über USB geladen werden, hält aber auch ohne erstaunlich lang - im Normalfall einen ganzen Chase-Tag durch.

Das Wetterradio Oregon WR602 empfängt lokale Wetterinformationen und Warnungen. Ursprünglich aus nostalgischen Gründen dabei, dient es als Backup, falls das Internet ausfällt. Und dieses Backup haben wir auch schon mal in einer brenzligen Situation gebraucht, also nicht unterschätzen!

Damit alle Geräte mit Spannung versorgt werden können, ist noch ein 12V-Verteiler mit von der Partie. Der war 2012 das erste Mal dabei und hat funktioniert.

Neu im Bunde ist ein Luftdruckprüfer von SKS. So was haben wir die letzten Jahre bitter vermisst, da wir schon oft Probleme mit den Reifen der Mietwagen hatten. Wenn z.B. die Reifendrucklampe im Auto an geht, ist es sehr hilfreich zu wissen, ob man die Strecke bis zur nächsten Tankstelle noch schafft oder das Rad wechseln muss.

Eine Laptophalterung mit angepasster Schnellaufnahmeplatte hält den Laptop immer in Position. Ein sehr hilfreiches und nicht mehr zu missendes Utensil, welches uns von Tourbegleiter Jörg 2011 empfohlen wurde. Allerdings braucht man zur Montage je nach Mietwagen anderes Werkzeug. Das Beste ist hier, auf dem Lande gegen eine Kaffeekassenspende bei einer Werkstatt um Hilfe zu fragen. In der Stadt ist die Hilfsbereitschaft begrenzt, aber im Notfall kann man das nötige Werkzeug für ein paar Dollar kaufen.

Eine kleine Digitaluhr, eingestellt auf Weltzeit erspart das Umrechnen der Zeit von lokaler Zeit auf die Zeit der Wetterkarten und Radardaten.

Die Leitzentrale

Die GPS- und Internetdaten laufen letztlich in GRLevel3 (V1.x) zusammen.

Diese Software bietet verschiedene Doppler-Radardaten mit Zelltracking und ist mit etwas Geschick über sogenannte Place- und Shapefiles mannigfaltig erweiterbar. Bei uns wird neben den Radardaten die eigene Position (aus dem GPS-Empfänger), ein detailliertes Straßennetz, das aktuelle Satellitenbild sowie SPC-Outlooks, -Warnungen, -Watches angezeigt.

Man kann praktisch jedes im Netz verfügbare Bild oder anderweitig strukturierte Information direkt einbinden. Dazu ein Beispiel:

Neu dabei in 2013 ist ein selbst kreiertes Wetterkartentool, welches Vorhersage- und Analysekarten zentralisiert anzeigen kann. Bei ersten US-Probeläufen vorab und in der Konfiguration "Deutschland" hat sich das Tool bisher als sehr hilfreich erwiesen.

Neben reiner Kartendarstellung besteht unter anderem die Möglichkeit, Karten zu überlagern oder bestimmte Elemente raus zu filtern.

Die Darstellungen des Wetterkartentools können letztlich auch in GRLevel eingebunden werden. Dann sehen wir praktisch alle relevanten Daten auf einen Blick. Hier im Beispiel: SAT, Radar, Straßennetz, Position, MLCAPE/CIN, Shear und SPC Forecasts/Warnings.

Wettermesstechnik

Ursprünglich war mal ein Temperatur/Feuchtemessgerät im Einsatz. Da dies aber praktisch kaum einsetzbar war (man ist ja meist im Auto, nicht draußen) und der Nutzen auch so nur begrenzt, haben wir hier voraussichtlich 2013 keine Messgeräte im Einsatz.

Obwohl... das ist auch eine Art von Messtechnik: Das Hagelmeter! ;-)

Kleinkram

Diese kleinen Helferlein sind richtig nützlich, werden aber sonst kaum erwähnt.

Im Bild sind beispielhaft ein paar davon dargestellt: Klebebänder, Klettbänder, Kabelbinder u.ä. dienen der Technikinstallation im Auto. Im Motel sind Adapter für US-Steckdosen hilfreich - dies erfordert natürlich, dass die eigenen Geräte neben 230VAC auch 110VAC vertragen.

Spezial-Sonder-Hightech-Ausrüstung

Nachdem die Sonne die Lesbarkeit des Laptopdisplays jahrelang sabotiert hat, kam erstmals 2012 der neuartige, hochkomplexe Blendschutz zum Einsatz - das beste Ausrüstungsstück überhaupt. ;-)

Es handelt sich um eine aus Pappe, Klebeband, schwarzen Stoff und Küchengummis gefertigte Haube. Endlich perfekte Sicht auf das Laptopdisplay, egal, wo die Sonne steht. Mittlerweile ist das 2013er Modell fertiggestellt und wartet auf den ersten Einsatz.

Datenquellen

Bevor und während einer Sturmjagd werden so einige Wetterkarten studiert. Diese Daten samt Echtzeit-Beobachtung und Erfahrung bestimmen letztlich alle Entscheidungen vor und während der Jagd.

Das Interpretieren dieser Wetterkarten ist ein recht umfangreiches Thema, welches natürlich theoretische Vorarbeiten erfordert - es gibt da sehr schöne Bücher. Kommen dann noch ein paar praktische Erfahrungen dazu, kann man aus den Karten die Wetterverläufe ganz gut abschätzen. Dabei sollte man sich aber nie zu sehr auf die Karten verlassen und im Zweifel immer den Beobachtungen den Vorzug geben. Wenn man sich zu sehr auf die Karten fixiert, wird man manchmal ganz schön enttäuscht.

Nachfolgend ein paar Links aus unserer Sammlung (für Inhalte der gelisteten Seiten sind die Betreiber verantwortlich):

www.spc.noaa.gov
www.nws.noaa.gov/radar_tab.php
www.wunderground.com/radar/map.asp
aviationweather.gov/adds/satellite
weather.msfc.nasa.gov/GOES/goeseastconus.html
weather.cod.edu/forecast
weather.uwyo.edu/upperair/sounding.html
www.wetterzentrale.de/topkarten/fsavnnam.html
www.spc.noaa.gov/exper/compmap
www.nssl.noaa.gov/wrf
www.wetter24.de
www.twisterdata.com
ruc.noaa.gov/hrrr

Foto/Video

Ist zwar auch technische Ausrüstung, soll hier aber nicht ausgeführt werden - fototechnisch hat ja eh so jeder seine Vorlieben. Einzig sei hier vielleicht erwähnt, dass für Wolken bzw. Gewitter ein Weitwinkelobjektiv Pflicht ist.