Roadtrip Italien 23
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21.07.23
23.07.23
22.07.23 Förolach > Ferrara

Auftakt mit Superzelle und dickem Hagel.

Nachdem wir gestern die Alpen erst im Dunkeln erreicht haben, wirken die Berge heut im Morgenlicht doppelt schön:

Sogar wörtlich doppelt:

Wir genießen Landschaft und Natur...


...und bewegen uns dabei stetig südlich, um die erste High-End-Gewitterlage mitzunehmen. In der Po Ebene hat es hohe CAPE-Werte kombiniert mit ebenfalls hohen Scherungswerten... sieht man dem Himmel üblicherweise nicht an:

Eine erste Zelle bei Vicenza zeigt, was heut in der Luft liegt.


Viel Scherung sorgt für scharfkantige Abwinde. Hier Richtung West geschaut...

...und etwas später nach Durchzug Richtung Ost:

Was gleich beim ersten Gewitter und die ganzen nächsten Tage auffiel... Es gab quasi keine vordereitig sichtbaren Bodenblitze, obwohl es in der Wolke durchgehend grollt. Liegt wohl auch irgendwie am Scherungssetup.

Wir lassen die Vicenza-Zelle liegen und widmen uns dem westlichen Ende der Konvergenzlinie... da war ein größeres Kaliber am Start:

Genaugenommen eine langlebige, ausgewachsene Superzelle...

Wir sind kanpp dran - die Zelle schert immer weit nach Süden und dicke Niederschläge / Downbursts machen die Sicht auf die Basis zu.

Wir versuchen, davor zu kommen, aber die Superzelle ist riesengroß und rast vom Höhenwind getrieben im Eiltempo nach Südost. In den USA hat man hin und wieder langsame oder gar stationäre Superzellen. Die sind um einiges besser zu chasen, als diese Schnellläufer hier, und das im verwinkelten Italien. Klarer Punktsieg für die Plains.

Die Wallcloud beim Versuch, zu überholen:

Dann der Supergau: Mautstation und Autos vor uns, die es nicht hinbekommen,zu zahlen. Also das gibt es doch gar nicht... Man ist gefangen in der Einfahrt und kommt nicht vor und zurück... Wer mal in Italien chasen will, sollte die Mautstationen einkalkulieren oder sich einen Telepass holen!

Nunja... Damit war die Chance weg, davor zu kommen. Das war fototechnisch blöd, aber harmlos. Brisanter war der nahende Hagel, welcher die ganze weitere Reise gefährdete. Wir improvisieren und nachdem unser Vordermann endlich so um die 10 Euro in Centstücken bezahlt hat, fahren wir unter einen überdachten Angestelltenparkplatz der Mautstation - da gelingen noch folgende Bilder als schon die ersten fallenden Eisstücke unsanft auf den Fotografen einwirken.

Nun aber fix ins Auto...

Danach war nix mehr zu sehen und wird wurden von 5cm Hagel eingedeckt. Später haben wir im Umfeld etwas gesammelt.

Etwas südlich waren es 8cm und auf dem Weg ins Hotel haben wir unzählige Autos mit zerstörten Scheiben passiert. Puh, das war knapp...

Nach dem Gewitter wurde es heiß und schwül und wir erholen uns an der nächstgelegenen Gelateria von dem etwas hektischen Start. Italienisches Eis ist sehr zu empfehlen... :-)

Eindrücke der Gegend um Ferrara:



Gewisse Ähnlichkeiten zum mittleren Westen der USA hat es hier und da schon:

Vor allem verfallenden Bauten sind (auch wie in den USA) in ganz Norditalien auffällig häufig. Ob nun auf dem Lande oder in der Stadt. Wir kennen den Grund nicht, aber man hat das Gefühl, hier wird Bestehendes äußerlich nicht repariert oder modernisiert. Sobald man die Grenze zu Österreich oder Slowenien passiert, sieht das schlagartig anders aus... Aufgrund des reichlichen Bestandes an interessanter Architektur war das bestimmt nicht immer so.

Nun erst mal durchschnaufen...