Tromsø 24
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23.01.24
25.01.24
24.01.24, Rückkehr der Sonne

Fahrt nach Norden Richtung Tromsø.

Ein kalter (-25°C) Morgen kurz vor Sonnenaufgang:

Interessanterweise kam die Kälte erst gegen 9:00 mit einem Temperatursturz von -15°C auf -25°C

Mit der rückkehrenden Sonne steigt auch die Menge der Tierbeobachtungen... z.B. Fichtenkreuzschnäbel beim Zapfen-Frühstück:

Die Weidenmeise lauert eine Etage tiefer auf runterfallende Reste:

Und was machen die? Händchen halten?

Auf dem Weg nach Norden...

...arbeiten wir uns Rentier für Rentier nach Kilpisjärvi...


...wo abends trotz des schwachen Sonnenwindes noch die letzten Lichter ausgepresst wurden:



Diesmal etwas entfernt, aber schön rotierend, wie das auch Gewitter können.

Was die ganze Zeit störte, war so ein schillernder Eisnebel in der Luft. Dieser störende Effekt soll überleiten zu eine kleinen Sammlung von:

Polarlicht-Beobachtungs-Tips

Kilpisjärvi und das ganze Inland östlich der Fjordgebirge ist nur im Notfall zu empfehlen. Es ist hier fast immer extrem kalt, am Fjord dagegen wegen des Golfstroms mehr oder weniger warm. Ab -20°C macht es einfach keinen Spaß mehr und auch die Technik kommt an Grenzen. Außerdem bietet die Fjorde bessere Hintergründe, Reflektionen im Wasser, etc.

Dann sollte man mit Senken und Seen aufpassen, wie eben Kilpisjärvi. Da bildet sich gern so eine Art Nebeldecke. Vermutl. weil kalte Luft in die Senke strömt, und der zugefrorene See von unten etwas Wärme liefert. Folge: "Matschige Sicht", falls überhaupt noch Sicht ist.

An scheinbar aussichtslos bewölkten Tagen findet man auf der Lee-Seite von großen Bergketten oft trotzdem Wolkenlücken. Das wird in den Wetter-Modellen als leicht reduzierte Wolkenabdeckung angedeutet. Wir nutzen meist die Wolkenvorhersage vom deutschen ICON Modell.

Thema Mond: Selbst wenn die Sonne den Horizont nicht schafft, der Mond dagegen steht je nach Zeitpunkt auch im Norden hoch am Himmel. Macht sich ganz nett auf dem Motiv und beleuchtete die Gegend, aber dabei geht der Kontrast verloren. Vor allem bei diesiger Luft, Restbewölkung oder hohem Mondstand. Dadurch kann man das Rote auf den Fotos auch nicht rausholen, was bei schwachen Sonnenwind eh nur marginal ist. Ein flach stehender Mond macht sich dagegen extrem gut. Wenn man den Zeitpunkt wählen kann, sollte man den Mond-Aspekt betrachten.

Irgendwann die Tage hatten wir die Lichter eher zum Spaß mit Fernglas betrachtet und waren verblüfft! Das ist ja vielleicht genial... Vorausgesetzt, das Fernglas hat eine ordentliche Lichtstärke (10x56 geht definitiv, aber mehr ist noch besser...), sieht man die Details viel genauer und erst recht die Bewegungen. Vermutl., weil das Auge dann sich auf wenige Details fokussieren kann, steigt für diese wiederum die relative "Rechenleistung" - unserseits ein klarer Empfehlung.

Nur zur Illustration :-)

Bei langfristiger Planung ist natürlich nicht wählbar, wie stark der Sonnenwind ist. Bei uns war er diesmal alles andere als stürmisch und noch ruhiger als die letzten Jahre. Es gab zwar paar vielversprechende Eruptionen auf der Sonne, deren Plasmawolken haben die Erde aber nur leicht gestreift. Was man evtl. noch vorab einplanen kann, ist die Polung des interplanetaren Magnetfeldes, welches sich ca. 2x im Monat dreht. Hier sollte man einen südliche Magnetfeldorientierung vorziehen.

Aber wie man den Bildern entnehmen kann: Da oben gibt es auch bei Flaute im Sonnenwind tollste Polarlichter.